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Frühzeitige Beteiligung Freiflächensolaranlagen Marquardt/Satzkorn

 
Gegenüber der geplanten Tank- und Rastanlage „Havelseen“ (östlich der A10) plant die EnBW eine große Freiflächensolaranlage. Jetzt sind die entsprechenden Unterlagen für die frühzeitige Beteiligung der Öffentlichkeit an der Bauleitplanung, Öffentliche Auslegung des Bebauungsplans Nr. 173 "Freiflächensolaranlagen Marquardt/Satzkorn" und des Vorentwurfs zur Flächennutzungsplan-Änderung „Freiflächensolaranlagen Marquardt/Satzkorn“ (26/21) online: BP 173 "Freiflächensolaranlagen Marquardt/Satzkorn" und Vorentwurf zur FNP-Änderung „Freiflächensolaranlagen Marquardt/Satzkorn“ (26/21) | Landeshauptstadt Potsdam
 
SolarBeispielbild Solaranlage
 
 
 
Ohne Anspruch auf Vollständigkeit hier ein paar Aspekte, die in den Stellungnahmen eine Rolle spielen könnten:
 
sozial -und umweltgerechte Anpassung der Planung mit Schutz des Freiraumverbunds, Biotop(verbund)schutz, Hochwasserschutz, Schutz der Kulturlandschaft, Denkmalschutz, Biodiversität (Größe und Abstand der Panels), Abstand zum Wohn- und Erholungsraum, Landwirtschaft/Bodenfruchtbarkeit, alternative Flächen. Dabei steht außer Frage, dass an der Energiegewinnung über regenerative Quellen kein Weg vorbeiführt!
 
Auf der nächsten öffentlichen Satzkorner Ortsbeiratssitzung am Donnerstag, den 24. November 2022 wird das Projekt von Vertretern der EnBW und der Stadtplanung Potsdam vorgestellt. 

Ort: Gemeindehaus Satzkorn, Dorfstr. 2, 
Die Tagesordnung und alle Unterlagen zur Ortsbeiratssitzung sind hier :https://egov.potsdam.de/bi/to010.asp?SILFDNR=12288
 
Wir planen, zu diesem Thema auch eine BI-Sitzung zu machen, zu der Ihr herzlichst eingeladen seid.  Der Termin steht aber noch nicht fest. Wir sagen euch rechtzeitig Bescheid.
 
Bürgerinitiative "Potsdamer Norden" 
 
Naturerhalt statt Asphalt
 

 

Fischadler: Exportschlager aus Potsdam-Paaren

 

Fischadler im Flug1Bild von Iain Poole auf Pixabay

Kommt die Raststätte Havelseen, muss ein Fischadlerpaar weichen, das dort seit Jahren erfolgreich brütet. Mehr als 20 junge Fischadler aus diesem Horst haben europaweit dazu beigetragen, neue Populationen aufzubauen.

 

Seit fünfzehn Jahren wiederholt sich das Schauspiel in jedem Frühjahr: Unabhängig voneinander treffen die Fischadlereltern aus ihren Winterquartieren in Afrika an ihrem Horst nördlich von Potsdam ein. Sie brüten dort auf einem Hochspannungsmast, der auf einem Feld steht – weitgehend abgeschirmt von Wanderern, Autos und anderen Störquellen. Das Paar hat dort bisher 23 Junge aufgezogen. In diesem Jahr waren es zwei.

Die Planungsbehörde machte von Anfang an kein Geheimnis daraus, dass sie mit dem Bauprojekt der Raststätte „Havelseen“ keine Rücksicht auf die seltenen Greifvögel nehmen möchte. Das Nest soll umgesiedelt werden.

 

LohmannGünter Lohmann. Der 82-jährige pensionierte Sport- und Biologielehrer aus Ketzin erwarb 1974 den sogenannten „Beringerausweis“. Seither hat er die Lizenz, jedem Nestling einen Kunststoffring am Fuß zu befestigen. Foto: Susanna KrügerExperten bewerten diese Maßnahme kritisch. „Ich habe mehrfach beobachtet, dass die Elterntiere eine solche Umsiedlung nicht akzeptieren“, sagt Günter Lohmann, Adlerexperte aus Ketzin, der seit 1974 Greifvögel in der Umgebung beringt. „Fischadler kehren oft zum alten Niststandort zurück und versuchen dort, ein neues Nest zu bauen“, sagt Lohmann – ein Versuch, der zum Scheitern verurteilt ist. Es habe jedenfalls wenig Zweck, die Platte, auf der der Horst errichtet wurde, einfach auf einem anderen Strommasten anzubringen und zu erwarten, dass sich die Tiere dort ansiedeln. „Fischadler sind stur. Sie haben ihren eigenen Kopf bei der Auswahl des Niststandortes.“ Experten verwiesen außerdem darauf, dass andere Standorte bereits besetzt sein könnten. In der Regel versuchen sich die männlichen Nachkommen in der Nähe des elterlichen Horstes anzusiedeln. Die Population in Potsdam bleibt aber seit Jahren stabil, ohne weiter zu wachsen – ein Hinweis darauf, dass keine weiteren Niststandorte frei sind. Verliert das Paar in Paaren sein Revier, besteht also die Gefahr, dass es keine weiteren Nachkommen erbrüten kann.

 

 

 

 

Brandenburg hat für die bedrohte Vogelart europaweite Bedeutung. Hier leben rund 380 Brutpaare, über 60 % der bundesweiten Fischadlerpopulation. In der näheren Umgebung der geplanten Raststätte „Havelseen“ brüten gleich mehrere Paare, im Stadtgebiet Potsdam insgesamt zwölf – eine ungewöhnlich hohe Konzentration. Das hieße aber nicht, dass man auf einzelne Brutpaare verzichten könne, sagt Lohmann: „Der Nachwuchs wird gebraucht, um anderswo Populationen aufzubauen.“ Dank der Kunststoffringe, die er und sein Team jedes Jahr an den Füßen der jungen Greife befestigen, ist bekannt, dass die in Paaren aufgezogenen Jungvögel in verschiedenen Regionen Deutschlands (Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen, und Sachsen-Anhalt) sowie in Frankreich neue Populationen mit aufgebaut haben. Auch in Polen wurden die Jungadler gesichtet.

Würde die Raststätte genehmigt, hieße das, dass die Paarener Adlereltern für ihren Nistplatz den „Räumungsbefehl“ bekämen: Wenn sie sich im Herbst nach Afrika aufmachen, würde der Horst hinuntergestoßen und die Platte weggenommen, auf der sie ihr Nest errichtet haben.

Die Bürgerinitiative Potsdamer Norden ist jedoch optimistisch, dass neben dem Fischadler auch die anderen bedrohten Arten wie Kiebitz, Flussregenpfeifer und Baumfalke dort weiterhin leben dürfen. „Es wäre wirklich unsinnig, einen so wertvollen Lebensraum zu vernichten, wenn es mit Wolfslake an anderer Stelle bereits eine Raststätte gibt, die erhalten werden könnte. Das ist kaum noch vermittelbar“, äußern sich die Mitglieder, zu denen viele aktive Ornithologen zählen.

 

Bürgerinitiative Potsdamer Norden

www.potsdamer-norden.de


 

Die Beringung der Adlerküken

Fischadler im Flug2Bild von Gregory Sabin auf Pixabay


Seeadler Beringung 1Während Jens Barczynski den Strommast aufsteiget, kreisen laut rufend die beiden Fischadler über dem Horst. Quelle: Susanna Krüger



Seeadler Beringung 4Fischadler Küken in Tarnhaltung. Die Jungvögel nehmen die Stellung ein, wenn die Eltern warnen. Quelle: Jens Barczynski


 

 Seeadler Beringung 2Jens Barczynski vom Energieversorger Edis beringt an einem Strommasten in der Nähe von Geltow einen jungen Fischadler. Quelle: Susanna Krüger


 Seeadler Beringung 3Scheinangriff der Adlereltern - Eines der Elterntiere beginnt Scheinangriffe auf den Mitarbeiter zu fliegen. Die Luft rauscht deutlich hörbar, wenn der Vogel in Richtung seines Kopfes herabstößt. Quelle Susanna Krüger

in Arbeit

Landschaftsschutzgebiet „Havelseen“ statt Tank- und Rastanlage „Havelseen“

 

LSGHavelseen

In der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Potsdam soll auf Antrag der Fraktionen DIE LINKE, Bündnis90/Die Grünen geprüft werden, ob das Gebiet zwischen den angrenzenden Naturschutzgebieten NSG „Falkenrehder Wublitz“ und des LSG „Königswald mit Havelseen und Seeburger Agrarlandschaft“ schutzwürdig ist und eine Verbindung zwischen diesen Naturschutzgebieten zu schaffen ist.

Dies ist unteranderem auch Thema bei der nächsten Ortsbeiratssitzung am 25.Mai 2021 in Paaren.

Zur Begründung heißt es:

Die aktuellen Unterlagen zum Planfeststellungverfahren zur Tank- und Rastanlage „Havelseen“ haben eindrücklich die Schutzwürdigkeit des dort beplanten Areals dargestellt. Die Region stellt einen hochwertigen Biotopverbund zwischen dem Landschaftsschutzgebiet „Königswald mit Havelseen und Seeburger Agrarlandschaft“ sowie den Naturschutzgebieten „Döberitzer Heide“, „Ferbitzer Bruch“ und „Falkenrehder Wublitz“ dar.

Dabei handelt es sich um eine reichhaltig strukturierte Region mit Feuchtgebieten, Magerwiesen, aufgelassenen Obstwiesen, unbewirtschafteten Naturwäldern, hochwertigen Ackerflächen und Gewässern, die seit Jahrhunderten gewachsen ist.

Die Region ist Lebensraum unzähliger, auch geschützter Tierarten. Zahlreiche seltene und streng geschützte Vögel wie Fischadler, Feldlerche, Kuckuck, Rauchschwalbe, Schilfrohrsänger, Turmfalke und sogar der Kiebitz leben nachweislich in dem Areal, ebenso wie geschützte Amphibien, Eidechsen, Fledermäuse und Fischotter sowie eine selten gewordene Insektenvielfalt.

Viele der Tiere sind sehr sensibel, anspruchsvoll in Bezug auf ihren Lebensraum und erleiden daher seit Jahrzehnten enorme Populationsrückgänge.

Eine Neuausweisung eines Schutzgebietes würde die biologische Vielfalt dauerhaft sichern und gemeinsam mit den angrenzenden NGSs und LSGs einen zusammenhängenden Naturraum mit einem kompletten großflächigen geschützten Biotopschutzverbund herstellen. Dies passt auch zu den Klimaschutzzielen des LHP

Das Bild der Karte ist entnommen aus Planfeststellungsverfahren (U9.1 Blatt1 Maßnahmenübersichtsplan) und ist bearbeitet. Die grün schraffierte Fläche stellt das ungefähre Prüfgebiet für LSG „Havelseen“ dar

Alle Informationen dazu sind unter der Drucksache 21/SVV/0506 zu finden.

https://egov.potsdam.de/bi/vo020.asp?VOLFDNR=33370#searchword