Vereine & Institutionen

Ideenfinder

Ein Abend für die Zukunft

Am 27. Mai 2022 lud unsere Pfarrerin, Frau Gaedt, interessierte Bürgerinnen und Bürger zu einer Zusammenkunft in die Uetzer Dorfkirche ein.

Die Uetzer Kirche soll restauriert werden. Aber was soll und was kann in diesem Kirchenraum in Zukunft stattfinden? Zwölf Uetzer Bürger trafen sich zur gemeinsamen Ideenfindung. Jeder aus Uetz hatte mit dieser Kirche entweder schon seit der Kindheit, oder später, zu tun. Man ist entweder vom Glauben her mit der Kirche verbunden, oder man findet das Gebäude einfach schön. Schon von weitem ist der Turm der Dorfkirche zu sehen.

 

Der Klang der Glocke schwingt in der Abendluft über das Land.

 

Aber einfach die Kirche als Ort der Bewältigung von Trauer und den stattfindenden Gottesdiensten zu betrachten, ist in der heutigen Zeit zu einseitig. Die Kirche ist moderner geworden. Sie soll nicht nur als Ort der Stille und der Andacht dienen, sondern auch als Ort der Zusammenkunft und der Kommunikation in Zukunft zur Verfügung stehen. Die Ideen, die die Versammelten schon einmal kundtaten, reichten von Kinoveranstaltungen bis Orgelkonzerten, Lesungen, Martinsfest und Chorauftritten.

Auch als Ausstellungsraum für Kunst aller Art könnte man sich die Uetzer Dorfkirche vorstellen. Der Denkmalschutz spielt natürlich auch eine wichtige Rolle. Was darf verändert werden? Was muss unbedingt so bleiben wie es ist? Welche Farben werden verwendet? Für Veranstaltungen in der kalten Jahreszeit müsste der Kirchenraum auch gut beheizbar sein. Leidet die Technik der Orgel darunter? Schadet die Menge der Personen, die sich in Zukunft in der Kirche aufhalten werden, den Wänden und der Deckenkonstruktion? Sanitäre Einrichtungen müssten geschaffen werden und ist das möglich? Fragen über Fragen.

Ideenfinder

Wir trafen uns zur Ideenfindung. Man muss 1000 Ideen haben, um zehn ausführen zu können. Darum rufen wir an dieser Stelle auf, senden Sie uns Ihre Ideen, was Sie sich in der Kirche vorstellen können. Eine Idee ist wichtig. Es ist der Samen der in die Erde gelegt wird, der keimen muss und der sich entwickeln wird. Bringt man seine Gedanken und Ideen nicht ein, wird es auch keine Entwicklung geben.

Sprechen Sie darüber mit Nachbarn und Freunden. Was haben Ihre Kinder für Vorschläge? Nur so kann es gelingen aus der Kirche einen Ort zu machen, der nicht nur im Zentrum des Ortes steht, sondern der ein zentraler Punkt in allen Belangen des Lebens in Uetz sein wird.

Jörg Witte

Ihre Ideen und Anregungen können sie an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! senden.

Almut Gaedt, Pfarrerin

An der Havel 67,

14542 Werder/Havel (OT Alt Töplitz)

Bruthöhlen für den Vogel des Jahres

Der Wiedehopf ist den meisten Menschen bekannt – erst recht, seit er 2022 durch den Nabu zum „Vogel des Jahres“ gewählt wurde. Gesehen haben den hübschen Vogel mit der bunten Federhaube die wenigsten – was daran liegt, dasswiedehopf 640Große Haube, langer Schnabel Der Wiedehopf ist Vogel des Jahres 2022. er selten ist. Auf 800 bis 950 Brutpaare schätzt der Nabu den Bestand in ganz Deutschland. Über die Hälfte davon brütet in Brandenburg.

Im Potsdamer Norden hatten mehrere Menschen bereits das Glück, den Vogel beobachten zu können. Zwischen Paaren und Satzkorn, dort, wo die Autobahn GmbH den Bau einer 30 Hektar großen Tank- und Rastanlage plant, gibt es zahlreiche Offenlandbiotope mit verwilderten Obstwiesen, die der Vogel als Lebensraum schätzt. Hinzu kommt die Lage zwischen mehreren Schutzgebieten, in denen sich in den vergangenen Jahren Bestände aufgebaut haben. Drei Brutpaare gab es 2021 im Ferbitzer Bruch, die letzten Zählungen durch Mitarbeiter der Sielmann-Stiftung in der Döberitzer Heide ergaben 2005 acht und 2016 vier Wiedehopfreviere. Die nächste Kartierung steht in diesem Jahr an.

Mitglieder des Vereins Satzkorn Miteinander und der Bürgerinitiative Potsdamer Norden haben Nistkästen für den Wiedehopf aufgestellt. Bereits im vergangenen Jahr zimmerten die Ehrenamtlichen erste Nistkästen für den Höhlenbrüter. Nun wurde durch den Satzkorner Gernot Riemer ein weiterer Nistkasten in Eigenarbeit gebaut und westlich der A 10 aufgestellt, bevor die Vögel aus ihren Winterquartieren zurückkehren.

 

 IMG 8502Siegmar Schmidt, Gernot Riemer und Ingo Kunde bei der Aufstellung des Nistkastens.

 

Der Vogel besetzt häufig niedrig gelegene Höhlen. Diese werden ihm nicht von konkurrenzstärkeren Arten wie dem Star abspenstig gemacht. Angst vor Fressfeinden müssen die Jungvögel nach dem Schlupf nicht haben, auch wenn das Einflugloch in Bodennähe ist: Sollte sich ein Marder für das Nest interessieren, halten die Jungvögel dem Angreifer ihr Hinterteil entgegen und feuern. Daher hat sich der Wiedehopf den passenden Spitznamen „Stinker“ verdient.

IMG 8505Mitglieder des Vereins "Satzkorn miteinander" und der BI Potsdamer Norden bei der Aufstellung des Wiedehopfkastens westlich der A10.

Jetzt warten die Potsdamer Naturfreunde auf die Rückkehr der Zugvögel: Neben dem Wiedehopf wird hoffentlich auch das Fischadlerpaar wohlbehalten aus dem Süden zurückkehren, das dort seit vielen Jahren Junge erbrütet.

Der erste Kiebitz, ebenfalls eine seltene Art, wurde 2022 bereits gesichtet: Er saß auf dem Acker, der für die Raststätte überbaut werden soll.   Bec

Der Paarener Projektchor stellt seit über 20 Jahren ein Mittelplunkt

unseres dörfllichen Zusammenleben und Kultur dar.

 

Paarener ProjetchorAus dem Sprengelheft Ausgabe 81 (Juni, Juli, August 2019)

Baumpflanzung am Olaf-Scholz-Platz

Mehr als 50 Menschen kamen am Samstag, den 18. Dezember zur Baumpflanzung und Aufstellung eines Schildes mit dem Titel „Olaf-Scholz-Platz“ an der vom Bauvorhaben der Raststätte „Havelseen“ bedrohten Ackerfläche zwischen Paaren und Satzkorn. Anwohner aus den umliegenden Ortschaften, Naturschützer und fünf Ortsbeiräte aus drei Gemeinden: Das Interesse an der Veranstaltung zeigte, dass das Thema Raststätte „Havelseen“ die Gemüter im Potsdamer Norden weiterhin stark bewegt.

An genau dieser Stelle hatte sich Bundeskanzler Olaf Scholz Ende März über das Bauvorhaben der Raststätte „Havelseen“ informiert und dem Landwirt Stephan Otten, dessen Acker enteignet werden soll, sowie der Bürgerinitiative Potsdamer Norden, die sich für den Erhalt von Wolfslake und gegen den Neubau einsetzt, Mut gemacht.

12Olaf Scholz PlatzFoto: Susanna Krüger

Um ihrer Hoffnung Ausdruck zu verleihen, dass sich die neue Bundesregierung für eine nachhaltige Verkehrspolitik einsetzt, hatte die BI Potsdamer Norden zu diesem Termin eingeladen. „Die Planungen für die Raststätte sind zwölf Jahre alt. In dieser Zeit ist im Zusammenhang mit dem Klimawandel unfassbar viel passiert“, sagte Rüdiger Seyboth von der BI Potsdamer Norden. „Das Bundes-Klimaschutzgesetz aus dem Jahr 2019, wonach die Planungsbehörden verpflichtet sind zu prüfen, ob durch die Baumaßnahmen ein Beitrag zur Minderung von Treibhausgasen geleistet werden kann, findet in den gesamten Planungsunterlagen keine Erwähnung.“ Auch fehle eine Abwägung sowohl der Kosten als auch des Umfangs der Eingriffe in Natur und Umwelt zwischen einem Ausbau der existierenden Raststätte Wolfslake und einem Neubau. „Das betrifft uns alle nicht nur als Naturschützer, sondern auch als Steuerzahler“, sagte Seyboth, „denn zusätzliche, neue Stellplätze für LKWs werden durch die geplante Rastanlage kaum geschaffen.“

Scholz habe bei seinem Besuch im März genau das getan, was man von den Planungsbehörden und vom Landesministerium für Verkehr und Infrastruktur bisher schmerzlich vermisse, ergänzte Silke Beckedorf von der BI: Er habe mit den Menschen vor Ort gesprochen. „Er sagte, unser Anliegen klinge vernünftig“, so Beckedorf, das habe den Menschen viel Mut gemacht.

Ein riesiger Strohstapel, der am Samstag auf dem Platz lagerte, zeugte von der Fruchtbarkeit des Ackers, der überbaut werden soll. Die Bodenqualität zählt zu den besten vier Prozent im gesamten Bundesland Brandenburg. „Zahlreiche Bodendenkmäler zeugen davon, dass auf der fruchtbaren Erde schon immer Menschen gesiedelt haben. Unsere Generation ist die erste, die auf die Idee kommt, darauf eine Rastanlage zu bauen“, sagte Silke Beckedorf.

DCIM100MEDIADJI_0350.JPGFoto: Jörg Witte

Eckhard Fuchs, Ortsbeirat aus Uetz-Paaren, bemängelte die fehlende Einbeziehung der Ortsbeiräte in die Planung. „Wir haben eigentlich bis heute keine Informationen bekommen“, so Fuchs. Dieter Spira, Ortsbeirat aus Satzkorn, warnte davor, alle ungeliebten Bauvorhaben im Potsdamer Norden unterzubringen: „Rastanlage, Solarflächen, Gewerbeansiedlungen.“

René Schreiter, Mitglied des Ortsbeirates in Priort, nahm Bezug auf ein Interview, das Ronald Normann, Direktor der Autobahn GmbH Nordost, Ende Oktober in der MAZ gegeben hatte. Man solle nicht darüber diskutieren, dass die Planungen wieder auf die andere Seite der Autobahn und damit in Richtung Priort zurückverlegt werden könnten, so Schreiter. „Wolfslake sollte ertüchtigt werden, das ist die einzig sinnvolle Lösung“, erklärte Schreiter und ermutigte die Ortsbeiräte zur Zusammenarbeit.

Während der Veranstaltung wiesen die anwesenden Ornithologen auf die Spitze eines Baumes: Dort saß ein Raubwürger und beobachtete das Geschehen. Die Art ist streng geschützt und steht in Deutschland auf der Roten Liste als akut vom Aussterben bedroht. Der potenzielle Bauplatz der Raststätte liegt auf der Schnittstelle zweier Vogelschutzgebiete von internationaler Bedeutung, was die hohe Zahl bedrohter Tierarten im Planungsgebiet erklärt.

Im Anschluss an die Ansprachen kamen große Maschinen zum Einsatz: Ein Mitarbeiter der Agro Uetz brachte mit einem Trecker die Winterlinde, die am Platz gepflanzt werden sollte. Der 15 bis 20 Jahre alte Baum wurde von der Baumschule Lorberg gespendet.

13Olaf Scholz PlatzFoto: Susanna Krüger

Gärtner der Firma GPL Ingo Kunde, die in Paaren ansässig ist, pflanzten den Baum in das vorbereitete Pflanzloch professionell ein. „Der Baum soll hier wachsen als Symbol der Hoffnung, dass fruchtbarer Acker, Natur und Lebensraum der vielen bedrohten Arten, die hier vorkommen, erhalten bleiben“, sagte Ingo Kunde, Geschäftsführer des Gartenbaubetriebes. „Winterlinden sind Zukunftsbäume, weil sie mit den Klimaveränderungen, wie Trockenheit und anderen Wetterextremen, zurechtkommen. In dieser guten Erde kann uns der Baum alle überleben. Winterlinden können bis zu 1000 Jahre alt werden.“

Bürgerinitiative "Potsdamer Norden"