Bürgerinformation Ausbau neuer Energien

 

Bei unserer letzten Ortsbeiratsitzung am 25. September in Paaren war ein Thema die von der EWP und Stadt Potsdam geplanten Windkraft- Solaranlagen in der Gemarkung Uetz-Paaren.

Dazu stellten Vertreter von der EWP und der Fachbereich Klima, Umwelt und Grünflächen der Stadt Potsdam die Pläne zum Ausbau neuer Energien vor. Die Präsentation entsprach inhaltlich der Informationsveranstaltung in der Regenbogenschule Fahrland. Die Ortsbeiratsitzung war gut besucht und es wurden viele Fragen von der EWP und der Stadt Potsdam beantwortet.

Viele Fragen wurden auch schriftlich von Manuela Wildung aus Uetz an die EWP gestellt, die wir hier veröffentlichen.

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Fragen waren erwünscht, es kommen viele von mir und ich erwarte auf alle eine Antwort.

Ich versuche chronologisch vorzugehen.

Präsentation am 22.09. und am 25.09.2023 allgemein und Flyer:

 

Forsa-Umfrage, hierzu sollte nachfolgend eine Veröffentlichung der Umfrage und der Auswertung erfolgen. Dazu konnte ich jetzt eine Ergänzung (am 26.09.2023) in der Präsentation auf der Internetseite als Download finden.

Aber woher soll eine angebliche Zustimmung der Anwohner aus dem Potsdamer Norden i.H.v. 78% zu einem geplanten Ausbau von Wind- und Solaranlagen in unmittelbarer Wohnumgebung ermittelt worden sein, wenn insges. nur 1000 Befragungen durchgeführt wurden?

Das entspricht gerade einmal gut 0,5% der ges. Potsdamer Bevölkerung. Es ist nicht zu erlesen wie viele Anwohner direkt im Potsdamer Norden befragt wurden. Auch ist die Aufmachung der Befragung so allgemein verfasst, dass ein direkter Bezug zu einer geplanten Bebauung nicht einmal zu erahnen ist.

Vergleiche zur Irreführung wurden eher hervorgehoben, siehe Bezug zum Krieg in der Ukraine oder abschalten der Atomkraftwerke.

- Solaranlage zwischen Uetz und Paretz:

 

Weder im Flyer noch auf der Internetseite ist ein Lageplan zu dieser 75ha-Anlage zu finden. Diese Fläche steht aber zur Debatte, ob nun in Planung oder noch in der Untersuchungsphase wird später genauer abgefragt. Ebenso die Flächen an der Autobahn.

Wo wird im Zuge dieser Aktion eine genaue Erläuterung zu diesen Flächen vorgenommen?

Ich finde diese Information wichtig, um in der Öffentlichkeit die Ausmaße unserer Belastung in Uetz vollständig darstellen zu können. Das Weglassen dieser Information stellt dann nicht das gesamte Ausmaß der Belastung dar.

 

Solaranlagen:

 

- Flächenausweis wie oben beschrieben bitte einarbeiten.

- Flächen an der Autobahn werden auch noch geplant, ist das richtig?

Entsprechend sollen in Uetz größere Flächen als bisher 75ha Planung zwischen Uetz und Paretz verbaut werden?

- Fragen zum Artenschutz, Kartierung / Gutachten

 

Was sind die nächsten Schritte?

Bezieht sich diese Fragestellung im Flyer nur noch auf die Windkraft, oder auch noch auf die Planung zur Solarenergie?

Wurden hier Fragestellungen bezüglich der Bodenbrüter berücksichtigt?

Fasan, Rebhuhn, Kiebitz usw. Keiner dieser Vögel wird unter den Anlagen brüten. Sie brüten ausschließlich auf Freiflächen und auch nicht in Wäldern. Solarfläche = Baum oder Gebüsch.

Wurde die Population von Schreit- und Großvögeln betrachtet?

Wir haben relativ viele Störche, Reiher und Kraniche in unseren Gebieten. Auch Brutpaare. Die Flächen werden alle als Futterflächen genutzt.

Wurde hier die Flügelspannweite zur Landung und zum Starten dieser Vögel betrachtet?

Ich kann mir nicht vorstellen, dass diese großen Vögel diese Solarflächen weiter nutzen werden (Verletzungen der Flügel).

Wurden die riesigen Schwärme von Wildgänsen betrachtet?

Diese Tiere grasen und ernten jedes Jahr die Ackerflächen ab und werden schon jetzt bezüglich der Flächenerträge in der Landwirtschaft zu einem Problem. Teilweise werden sie von den Äckern verjagt, vergrämt.

Wenn jetzt Solarflächen die landwirtschaftlichen Flächen noch mehr verdrängen, werden die Futterplätze für die Gänse noch geringer und verbleibende Ackerflächen noch mehr belastet?

Wo bleibt dann hier noch der Ertrag in der Landwirtschaft? Regionale Versorgung?

Wurden die Populationen der Wildschweine und die Möglichkeit derer Bejagung betrachtet?

Wir haben hier eine Überpopulation. Werden die Solarflächen eingezäunt?

Dann gehen sie für alles Wild verloren. Werden sie nicht eingezäunt, dann sind sie aber in jedem Fall nicht zu bejagen. Wildschweine sind sehr kluge Tiere, schon jetzt ziehen sie sich ganz bewusst in Bereiche zurück, die nicht bejagt werden können ( Rinderherden, sumpfige Gebiete usw.) Wenn diese Tiere nun auch noch die Solarflächen als Schutzgebiete annektieren könnte die Population weiter anwachsen.

Werden auch hierdurch die Wildschäden auf den Ackerflächen verschärft?

- Denkmalschutz:

 

Hier ergaben sich Fragen zu der Beurteilung des Königswegs; Fährhaus zum Schloss Paretz .

Sicherlich ist auch das ein zu überdenkender Aspekt. Nur stelle ich hier die Frage, wie wird hier eine Gewichtung zwischen Denkmalschutz und Umweltschutz gesehen? Ich glaube, dass die Historie uns in der Zukunft bzgl. der Energiegewinnung nicht viel weiterbringen kann, wohl aber der Naturschutz für unsere Zukunft eine weitaus wichtigere Bedeutung haben wird. Aus diesem Grund sehe ich auch die Untersagung von Solaranlagen auf Denkmälern grundsätzlich als nicht begründet an.

Tragfähigkeiten könnten nachgerüstet werden, stellt die Stadtverwaltung hierzu auch evtl. Mittel bereit?

 

- Planung oder Verwirklichung:

 

Haben die Uetzer hier überhaupt noch eine Vetomöglichkeit zu diesen Flächen?

Oder ist die Verwirklichung nur noch von der Beurteilung der Wirtschaftlichkeit abhängig? Stromtrassen, Bauarbeiten und was da sonst so anfallen könnte.....

 

-Finanzielle Vorteile und / oder Beteiligung der Uetzer und Paarener:

 

Bezog sich das auch auf die Solaranlagen in der Fragestellung oder nur auf die Windkraftanlagen?

Haben wir was von den Erträgen? Können wir investieren?

 

Windkraftanlagen:

 

Wenn ich die ganze Präsentation richtig interpretiere, dann bezieht sich diese in den Möglichkeiten der Fragestellungen, der Mitwirkung sowie der Ablehnung der Anwohner doch nur noch auf die Windkraftanlagen. Sehe ich das richtig?

Wenn Windkraftanlagen gebaut werden sollen, können diese zwischen die Solaranlagen gesetzt werden?

Wie viel der geplanten 75ha Solarfläche würden die Windanlagen dann beanspruchen und wurde das in der Berechnung der Wirtschaftlichkeit mit einberechnet?

Welche Art der Windräder würden hier geplant werden?

Es gibt ovale Windräder in Form eines Eies, diese sind erwiesenermaßen wesentlich umweltfreundlicher. Vögel und Fledermäuse nehmen diese besser wahr und können sie besser umfliegen. Auch wurde nachgewiesen, dass das Einfärben einer (wohl gemerkt, nur EINER!) Flügelfläche bei den gängigen Windrädern die Wahrnehmung der Rotorenflügel durch Vögel massiv verbessern soll. Werden solche Möglichkeiten bedacht und verwirklicht?

 

Strom an den Mann / die Frau bringen:

 

Wenn nun tatsächlich hier in unserer unmittelbaren Umgebung Strom produziert wird, dann muss dieser auch transportiert werden. Sollen dazu auch noch Gesundheitsuntersuchungen durch das Bundesgesundheitsamt zu Rate gezogen werden und neue Studien berücksichtigt werden?

Ich denke, dass ganz klar unterirdische Leitungen teurer, aber auch wesentlich weniger gesundheitsschädlich sind.

Werden solche Forderungen aus der betroffenen Bevölkerung auch umgesetzt, oder wird die reine Wirtschaftlichkeit in den Vordergrund gestellt?

Grundsätzliche Akzeptanz aus dem Potsdamer Norden wird gefordert:

Zusammenfassend stelle ich die Frage, wie eine Akzeptanz durch die Stadt an uns gefordert werden kann, wenn die Stadtverwaltung bezüglich der kleinen Potsdamer nördlichen Ortschaften kaum bis nie gestellte Forderungen durch uns erfüllt?

Hier aufgeführte Beispiele sind nur meine ganz persönlichen Eindrücke, inwieweit diese das Bild der Allgemeinheit widerspiegeln, weiß ich nicht einzuschätzen:

  • mehr Busse
  • Einkaufsmöglichkeiten Friedrichspark
  • Radweg Strecke Fahrland zum Bahnhof Marquardt
  • Radweg Uetzer Knüppeldamm
  • Spielplatz Uetz, Gemeindehaus als Treffpunkt
  • Fuß- und Radweg zwischen Uetz und Uetzer Siedlung erst nach einem fast tödlichen Verkehrsunfall, trotz jahrelanger Forderung
  • Überquerungsinsel hier von einem Bürgersteig zum anderen immer noch nicht gegeben
  • Schallschutzwand an der A10 Richtung Uetz sowie Marquardter Siedlung
  • Pflege Grünanlagen und Baumfällungen, Fällung trotz festgestellter Baumschäden nicht immer gegeben

 

Uetz, 26.09.2023

Manuela Wildung